History:Die Söldner von Nebelstadt

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Die Söldner von Nebelstadt

von Arlen


Will man sich zuverlässige Leibwächter besorgen, dem Genastamm in der Nachbarschaft den Krieg erklären, oder einfach eine seit Generationen andauernde Familienfehde auf die einfachste Art lösen, dann gibt es nur einen Namen, der bei diesen Überlegungen in Frage kommt. Die Söldner von Nebelstadt sind bekannt von einem Ende dieser Welt bis zum anderen. Von Charyn bis Henry de Burgh wird man ihre Taten preisen und die Legenden über ihr Werken nur im ehrfurchtsvollen Flüsterton verbreiten. Wer kennt sie nicht diese Helden des Schwertes? Offenbar der Leser dieses Buches, sonst hätte er es wohl nicht aufgeschlagen. So will ich nun beginnen mit meiner Erzählung, wer die Söldner von Nebelstadt sind.

Auch wenn der Leser offenbar das letzte Jahrhundert hinter dem Mond gelebt haben muss, um die Söldner nicht zu kennen, sollte ihm doch wenigstens der Name Gargamel etwas sagen. Im Jahr 13 nEVC griff dieser zum dritten und bislang letzten Mal Chris de Burgh an und wurde abermals zurückgeschlagen. Nach der Schlacht fand man unter den Gefangenen einen Mann namens Rock und ein Phantom, welches sich selbst Kiphom nannte. Da einige sich erinnerten, dass Rock eine eigene Armee für Gargamel in die Schlacht geführt hatte, wurde er zunächst nicht hingerichtet. Stattdessen wurden er und sein Phantom in den Häcksler von Chris de Burgh eingesperrt, um dort elendig entweder von Monstern gefressen oder verbrannt zu werden.

Goronkh, Chris de Burghs Hofzauberer, projizierte das Geschehen innerhalb des Häckslers auf eine Wand der zentrale Plaza, damit die ganze Stadt den Tod von Gargamels niederem Diener miterleben konnte. Mehrere Tage hielten Rock und sein Phantom im Häcksler aus und metzelten gnadenlos jedes Monster nieder, das ihnen zu nahe kam. Am vierten Tage konnte man unschwer erkennen, dass es sinnlos wäre Rock noch länger im Häcksler um sein Leben kämpfen zu lassen – da beinahe jeglicher Kampf erloschen war. Die überlebenden Monster drückten sich alle an den Wänden herum, um ja nicht in Rocks Nähe zu kommen.

Erzürnt, aber auch beeindruckt befahl König Lucas man möge Rock und sein Phantom zu ihm bringen, damit sein Schicksal endgültig entschieden werden könne. Als man die Gefangenen am nächsten Tag zu ihm brachte, befahl der König seinem Hofzauberer Rock mit einem Fluch belegen, sodass er qualvoll sterben würde, würde er sich jemals wieder Chris de Burgh, Henry de Burgh, Charyn oder eine andere verbündete Stadt wenden würde. Daraufhin gab er den Wachen den Befehl Rock die Fesseln abzunehmen und ihn gehen zu lassen. Rock, stolz wie er war, spuckte vor dem König aus und verließ erhobenen Hauptes den Thronsaal. Einige Tage später verließen Rock und Kiphom mit einer Karawane unbestimmten Zieles Chris de Burgh.

Bald nachdem sie Chris de Burgh verlassen hatten, begannen sie frei im Land umherzustreifen und bezahlte Kampfaufträge anzunehmen. Mit dem Schwert in der Hand fochten sie für ein Dutzend verschiedener reicher Herzöge, schlugen Rebellionen nieder und bewahrten ganze Dörfer vor den Schrecken der Nacht. Auf ihren Reisen taten sie sich immer wieder mit erfahrenen Kämpfern zusammen und lasen Waisenknaben auf, die sie in der Kunst des Kampfes unterrichteten. So zogen sie alsbald als Schlagfertige Söldnertruppe über die Lande.

Viele, viele Jahre später, als Rock allmählich das Alter in den Knochen zu spüren begann, lies sich die Gruppe in Nebelstadt nieder und richtete dort ihr Hauptquartier ein. Von da an zogen immer zwei bis drei Divisionen über das Land und nahmen kleinere Aufträge an, während Rock und Kiphom mit einer einzelnen Division Aufträge rund um Nebelstadt bewältigten und neue Rekruten ausbildeten.

Doch dann, als Rocks achtzigster Geburtstag nahte und er immer noch nicht im Kampf gefallen war, entschied er sich es seinem Freund Kiphom gleichzutun und das Halbleben eines Phantoms anzutreten. Ein großes Spektakel wurde aufgezogen und ganz Nebelstadt und alle Söldner sahen zu, wie Rock und der beste Krieger der Söldner einander auf der Wasserarena von Nebelstadt entgegen traten.

Obgleich Rocks hohem Alter und der jugendlichen Wendigkeit seines Gegenübers, war der Kampf sehr ausgeglichen. Ein stundenlanger Schwertabtausch erfolgte, der noch einmal solange hätte weitergehen können, wäre Rock nicht auf einer glitschigen Planke der Wasserarena ausgeglitten. Dies nutzte sein Gegner, um ihm endlich sein Schwert ins Herz zu rammen. Achtlos wandte er sich daraufhin ab, um der jubelnden Menge zuzuwinken. Doch Rock erhob sich noch einmal und trennte seinen Kopf glatt von den Schultern, bevor er selbst verschied. Doch alle Voraussetzungen waren im Kampf erfüllt worden, und so erhob sich Rock wieder, als ein Gladiatorphantom.

Rock und Kiphom verließen daraufhin ihre Söldnertruppe auf Nimmerwiedersehen. Keiner (außer dem Zuständigen Chronist, der es mir nicht verraten will ARGH!) weiß wohin die beiden verschwanden. Vielversprechende Theorien besagen, dass sie sich einem Phantomclan angeschlossen haben, der den Heiligen Hain beschützt.

Nun weiß auch der hinterwäldlerischste Leser wer die Söldner von Nebelstadt sind. Der Autor wünscht ihm, dass er nie wieder solch einen Informationsdefizit erleiden möge.

Arlen der Chronist 342 nEVC