History:Die Reichschronik Teil I

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Die Reichschronik Teil I

von Filelmus dem Reichen

Dies sind die Aufzeichnungen des Fürsten Filelmus von Zhafiria über die Geschichte des Reiches von Abbafelon, wie er sie um 18000 vEVC niederschrieb.

Teil I: Die Gründung des Westreiches Hagorien

Vor nunmehr 2500 Jahren geschah es, dass in den Bergen des kontinentalen Westens ein Streit zwischen dem Herren der Mark Umurgien, sein Name war Thatso und dem Fürsten des Berglandes Serias, sein Name war Abbafelon, aufkam. Im Sommer eines weit entfernten Jahres herrschte in den bergigen Landen Serias eine vernichtende Dürre. Die Siedlungen im Westen, der an die flache Mark Umurgien unter dem Tyrannen Thatso grenzte, deren Bewohner der Landwirte zugehörig waren, wurden geplagt von Bränden und Plünderungen hungernder Banden. Die Felder boten kein Korn in der Erntezeit, sodass im Lande eine lähmende Hungersnot ausbrach, die trotz jeden Flehens an die Götter keinen Abfall erfuhr.

Die Grenze im Westen war gekennzeichnet durch das Gebirge um den Berg Faluss. Im Schatten dieses Berges war es den umurgischen Bauern im Hochland möglich, mit der Viehhaltung, dem Handel mit Heu und dem Abbau von Silber in Bergstollen am Leben zu bleiben. Wichtig sei es für den Leser zu wissen, dass sowohl Umurgien als auch Serias vom gleichen Volk bewohnt wurde. Dieses Volk, man nennt es das Geschlecht der Hagorier, war seit Jahrzehnten zerstritten, nachdem das Fürstentum Serias dem Bruder nicht zur Hilfe eilte, als es von den wilden Völkern des Südens, vornehmlich den Basfaliern, einem Stamm des Volkes der Baszulier, überfallen und niedergebrannt wurde. Serias unter dem Fürsten Abbasagon blieb dagegen, zum Preise eines hohen Tributes von jeglichem Einfall verschont. Dies, obgleich Abbasagon das stärkste Heer des Kontinents, mit weit über sechstausend Männern, befahl. Es lag allerdings auf Feldzügen gegen die nördlichen Werger, einem friedlebenden Volke, das sich zudem ein Verbündeter Umurgiens nannte. Abbasagon konnte sich bei der angespannten Lage mit seinem hart besteuerten Volk keinen Krieg leisten, ein Aufstand hätte sein zerbrechliches Reich zerschlagen. Doch Abbasagon zog damit den Zorn des umurgischen Herren Thafor auf sich, der vom Volke als gutmütiger Herrscher und Friedensherr gerühmt wurde.

Umurgien konnte sich nach etwa fünfjährigen Kämpfen gegen die Invasoren verteidigen, war weit verwüstet und bitterarm. Doch das Haus Thafors herrschte über rohstoffreiche und fruchtbare Lande, während im Osten das Fürstentum Abbasagons in bergigen Gefilden über eine Bevölkerung von Schäfern und Bergmännern verfügte. Trotz der leeren Truhen in Thafors Fürstentum wollten die Leute Serias in das benachbarte Land, um den stetigen Nahrungsknappheiten und strengen Besteuerungen Abbasagons zu entfliehen. Abbasagon ließ die Wanderungsströme zu, starb aber kurz darauf. Sein ältester Sohn Abbafelon verbot die Auswanderung nach Umurgien. Wenige Jahre später verendete auch der Herr Thafor und sein Sohn Thatso bestieg den Thron, der bekannt war für seine Gnadenlosigkeit.

Nun wieder zur lähmenden Dürre und den umurgischen Siedlung im Schatten des Faluss. So trug es sich dann elf Jahre nach dem Einfall der Basfalier zu, dass es den Leuten dreier Siedlungen im Lande Serias gelang, über den Gebirgspass des Falussdor nach Umurgien zu fliehen, dies wohlgemerkt mit Bewaffnung. Dort plünderten die mehreren hundert Männer Dörfer und Siedlungen, ehe das kleine Heer des Herren Thatso eingriff und die Eindringlinge vernichtete. Thatso ließ sofort den Kopf des heute unbekannten Anführers nach Serias zu Abbafelon schicken und erklärte im wütenden Wahn dem militärisch stärkeren Feind den Krieg. Abbafelons Heer war seitdem von den Kriegen im Norden durch Gefangene gestärkt zurückgekehrt, nachdem es weite Teile des Wergervolkes unter die Herrschaft des Fürsten gezwungen hatte. Abbafelon sah mit der Kriegserklärung die Möglichkeit, das feindliche Umurgien unter sein Banner zu drängen, ohne dabei im Volke seinen Ruf zu verlieren, denn immer noch wurden beide Lande vom selben Volke bewohnt.

Ein Krieg brach zwischen Umurgien und Serias aus, der erwarteterweise siegreich für Abbafelons Heer endete. Der kurze Streit bedeutete die Vernichtung des alten Reiches der Dynastie der Thaer. Umurgien wurde von Abbafelon eingestampft, der sich sobald als Einer des hagorischen Volkes sah. Das Volk glaubte dem Fürsten und feierte die Gründung eines neuen Reiches. Das geeinte Westreich der Hagorier, oder auch schlicht Hagorien ward geboren. Abbafelon war sein Fürst und herrschte nach dem siegreichen Feldzug wider die feindliche Thaer-Dynastie über nunmehr hunderttausend Männer, Frauen und Kinder. Ein Reich, dass fortan zweitausend Jahre lang das Bild des großen Kontinents prägen sollte. Es verdient somit auch seinen Namen des Urreiches.